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100 Jahre SPD Allendorf(Eder)

Allgemein

Persönlichkeiten und Ereignisse

Von den über 100 Jahre SPD in der Industriegemeinde Allendorf habe ich mehr als die Hälfte miterlebt. Leider gibt es über die regionale Geschichte der SPD wenig schriftliche Aufzeichnungen. Meine Unterlagen sind bei einem Wasserschaden unbrauchbar geworden. Daher vieles aus der Erinnerung. Ich konzentriere mich auf Persönlichkeiten und Ereignisse aus der Geschichte, wobei immer die Gefahr besteht, einzelne Personen zu vergessen. Da aus der Weimarer Zeit bis auf die kleine Anzeige keine Unterlagen vorhanden sind, beginnt mein Rückblick erst nach dem zweiten Weltkrieg. Der SPD-Ortsverein war in erster Linie eine reine Männerpartei. Dies hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Der erste Bürgermeister der Gemeinde war mit Wilhelm Hess ein Sozialdemokrat. Er kandidierte auch 1946 bei der ersten freien Kommunalwahl für den Kreistag Frankenberg. Zwei Persönlichkeiten prägten die Kommunalpolitik und die SPD in den fünfziger und sechziger Jahren. Heinrich Jakobi war von 1949 bis 1969 Bürgermeister der Gemeinde, zuerst ehrenamtlich und zum Schluss erster hauptamtlicher Bürgermeister und auch Kreistagsabgeordneter. Mit seinen Aktivitäten und der aufstrebenden Viessmannwerken ist die positive Aufwärtsentwicklung der Gemeinde eng verbunden, vom armen Hunnebürn- Dorf hin zur Industriegemeinde. Ein herausragendes Ereignis war die Einweihung des DGH als zweites dieser Art im Landkreis.Anwesend waren unter großer Beteiligung der Bevölkerung der damalige Ministerpräsident Georg August Zinn und der Innenminister Heinrich Schneider.

Die zweite herausragende Persönlichkeit in dieser Zeit war der Zahnarzt Josef Groschup. Er war in seiner Heimat im Sudetenland schon seit 1929 Mitglied der SPD. Nach der Vertreibung kam er nach Allendorf und engagierte sich sofort in seiner neuen Heimat. Ab 1952 wurde er in die Gemeindevertretung gewählt und war 8 Jahre Vorsitzender. Ab 1968 war er 1. Beigeordneter und vertrat oft den erkrankten Bürgermeister Heinrich Jakobi. Von 1964 bis 1972 war er auch Kreistagsabgeordneter. Er war auch maßgeblich an Eingliederung von Battenfeld, Haine und Rennertehausen  in die Großgemeinde Allendorf beteiligt. Josef Groschup engagierte sich in allen Allendorfer Vereinen und gründete auch den DRK Seniorenclub, Für seine umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit wurde er auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In der Würdigung seiner Arbeit in einem Artikel war auch zu lesen: „oft vergaß er, dass er auch eine Zahnarztpraxis hatte“.

Josef Groschup und Heinrich Jakobi waren maßgeblich daran beteiligt, dass die Firma Viessmann einen Verkehrslandeplatz in Allendorf bauen konnte, ein Meilenstein für die Entwicklung des Unternehmens zum international führenden Unternehmen in der Heizungs- und Klimatechnik.

In den sechziger Jahren war Willi Hermann Vorsitzender des SPD-Ortsvereins. Heiner Frank war sein Stellvertreter, zugleich auch Gemeinevertreter. Lehrer Frank war lange Jahre Vorsitzender des SVA und hat den Verein zu einem der wichtigsten Sportvereine der Region gemacht wozu eine hervorragende Jugendarbeit gehörte.

Am Ende der sechziger Jahre lag die Ortsvereinsarbeit ziemlich am Boden. Jetzt begann die große Zeit der Jungsozialisten. Viele Jugendliche trafen sich zu den Treffen in der Alten Schule. Neben der politischen Arbeit standen Fahrten z. B. auch nach Frankreich auf dem Programm, ebenfalls auch die Organisation von Musikveranstaltungen im Saal des Hotels Schäfer. Auch auf Kreisebene spielten die Jusos Allendorf eine wichtige Rolle und sorgten mit dafür, dass sich der SPD-Ortsverein wieder positiv entwickelte.

Nach der Gebietsreform gab es zum ersten Mal auch eine SPD-Liste für die Gemeinderatswahl. In diesem Zusammenhang denken wir an Sozialdemokraten wie Helmut Junghenn, Gemeindevertreter und Fraktionsvorsitzender, aber auch Kandidat für die Nachfolge von Bürgermeister Heinrich Jakobi. Leider wurde er knapp nicht gewählt. Sein Sohn Claus ist aber seit vielen Jahren erfolgreicher Bürgermeister.

Weitere Namen sind hier zu nennen: Christoph Schmidt, langjähriger Gemeindevertreter, Fritz Hess, Finanzbeamter, zuletzt Stellv. Chef de Finanzamtes Frankenberg, Gemeindevertreter und Beigeordneter. Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle auch Fritz Delkurt erwähnen, der leitende Postbeamte am Postamt in Marburg. Er war viele Jahre Gemeindevertreter, Beigeordneter  und für eine Periode Vorsitzender der Gemeinevertretung, Mitglied im Ortsvereinsvorstand und und. Als Vorstandsmitglied des Kulturförderkreises war er besonders an der Vorbereitung und Durchführung der Jahrhundertfeier von Allendorf beteiligt. Auch Jakob Pfuhl gehört zu den erfolgreichen Vertretern der SPD. Jakob war besonders in der Kirche als Kirchenvorsteher, im ev. Posaunenchor, als Vorsitzender des VdK und als langjähriger Gemeindevertreter tätig.

Durch die Gebietsreform hatten wir auch in den Ortsteilen wichtige SPD-Vertreter. Ich nenne beispielhaft Heinrich Muth aus Rennertehausen. Schon in seiner Heimatgemeinde war er kommunalpolitisch tätig, so auch als 1. Beigeordneter. In der Großgemeinde war er für die SPD Gemeindevertreter aber auch hier 1. Beigeordneter oder wie er es nicht ungern hörte: Vizebürgermeister. Als Vorsitzender des SV Rennertehausen war er sehr erfolgreich, wie auch seine Arbeit in den anderen Vereinen. In einer Zeit, in der Umwelt und Ökologie noch nicht einen hohen Stellenwert hatte, setze er sich als Vorsitzender des Verbandes für den Erhalt der Wässerung in den Ederauen ein und leistete damit eine großen Beitrag für en Erhalt der ökologisch wertvollen Ederauen. Er hatte auch einen guten Draht nach Wiesbaden zum Staatssekretär und späteren Minister Jörg Jordan, der oft in Allendorf war.

Für Battenfeld erinnere ich an Heinrich Pfeil, der sich als Gemeindevertreter und SPD-Fraktionsvorsitzender sehr verdient gemacht hatte und in den Battenfelder Vereinen aktiv war. Denken wir aber auch an Horst Dornseiff, langjähriger Gemeindevertreter, Kreistagsabgeordneter und Mitglied im Ortsvereinsvorstand. Bei jeder Wahl war Horst als Plakatkleber, Blättchenverteiler und bei Infoständen im Einsatz. Auch seine Aktivitäten bei der Lebenshilfe waren vorbildlich.

In Osterfeld wohnte Helmut Kolodziej, zugezogen aus dem Ruhrpott und immer aktiv für die Partei, als Gemeindevertreter und Beigeordneter, immer im Einsatz bei den Wahlen und lange Jahre auch Vorsitzender des Ortsvereins. Lange musste er kämpfen bis Osterfeld einen eigenen Ortsbeirat bekam und jetzt ist sein Schwiegersohn Joachim Born schon eine Reihe von Jahren erfolgreicher Ortsvorsteher.

Hermann Klammer, Realschullehrer in Battenberg stand auch mehrere Jahre an der Spitze des Ortsvereins. Er war nicht in erster Linie Kommunalpolitiker, sondern beschäftigte sich mit grundsätzlichen Problemen der Politik, mit den Zielsetzungen der SPD und damit auch mit der Bundes- und Landespolitik. Hier hat er viele Impulse gegeben und die Ortsvereinsarbeit bereichert.

In den achtziger Jahren spielte die mögliche WAA in Wangershausen und der Kampf gegen die Atomenergie auch in unserer Region eine wichtige Rolle. Die größte Veranstaltung die der Ortsverein zusammen mit Battenberg durchgeführt hatte, war eine Podiumsdiskussion zum Für und Wider einer WAA mit deutlich mehr als 400 Menschen im überfüllten Bürgerhaus in Allendorf.

Auch eine Veranstaltung im Bürgerhaus mit dem damaligen Ministerpräsidenten von NRW und späteren Bundespräsidenten Johannes Rau war ein großer Besuchermagnet.

Beim stehenden Festzug zur Jahrhundertfeier von Allendorf war Andrea Ypsilanti zu Gast. Viele Bürger suchten das Gespräch mit ihr. Sie war von der Veranstaltung und der Offenheit der Bürger sehr angetan.

Ein Neujahrsempfang von Gerd Höfer und mir im Bürgerhaus war auch eine sehr gelungene Veranstaltung mit vielen Gästen und Freunden.

Mit den guten Verbindungen der SPD Allendorf nach Wiesbaden, besonders in den Zeiten der SPD-Regierungen konnten viele Projekt angestoßen bzw. verwirklicht werden, so beispielhaft die Dorferneuerung in den Ortsteilen, die Ausweisung des gemeinsamen Mittelzentrums mit Battenberg, die Unterstützung beim kommunalen Straßenbau und der Abwasserbeseitigung.

Über die gegenwärtigen Aktiven in der SPD habe ich mich nicht geäußert. Dies bleibt späteren Jubiläen vorbehalten. Es freut mich aber besonders, dass junge Menschen den Weg zur Partei gefunden haben. Das stimmt optimistisch. Die Allendorfer SPD war fast immer erfolgreich bei Bundes- und Landtagswahlen, leider nicht so sehr im kommunalen Bereich. Aber das kann noch werden.

Danke für die Aufmerksamkeit und ein herzliches Glück auf für die SPD Allendorf